Die Szenografie Lucendro ist als siebenteiliger Zyklus aufgebaut, wovon bisher die ersten beiden Teile realisiert werden konnten. Sie konzentriert sich auf die Umgebung des Stausees Lucendro, wobei dessen im Innern begehbare Staumauer eine zentrale Rolle spielt. Diese Staumauer, in den Kriegsjahren 1942 bis 1947 – als Beton kostbar war – erbaut, ist die einzige in der Schweiz, die innen gänzlich hohl ist. Auf ihrer Länge von 260 Metern und in einer Höhe von 75 Metern ist sie aus 17 kammerartigen Teilen konstruiert. Obwohl alle Kammern die gleiche Grundstruktur aufweisen, besitzt jede eine andere Raum- und Klangqualität. Die Kargheit des Betons, die minimalen Lichteinfälle von weit oben, die mit absoluter Dunkelheit wechseln, die Geräusche von tropfendem Wasser und zugleich die fast beklemmende Stille schaffen eine eigentümliche Atmosphäre zwischen Höhle und Kathedrale – ein idealer Ort vergessener Träume, Wünsche, Vorstellungen und Erinnerungen.”

Die zwischen 1942 und 1947 erbaute Staumauer LUCENDRO auf dem Gotthardpass

Schlussbilder aus der Szenografie LUCENDRO UNO


Musik war stets ein wichtiger Bestandteil der Szenografie. Während auf Posmeda der Sopransaxophonist Steve Lacy das Geschehen mittrug, waren es in den Szenografien LUCENDRO Burhan Öçal und Werner LÜDI.

A meditation in the dark! The "Scenografia Lucendro" is part of the Gotthard-Project, a project that meanwhile has occupied the artist Jean Odermatt for over 10 years. Every year in September, a unique scenic event takes place. Around the dam Lucendro near the hospice of the Gotthard pass, the elements of theatre, music, fire, wind and water are united. Situated in the unbelievingly archaic environment of the Gotthard, the staging takes as its theme the process of European civilisation, while emphasising one specific element. every year. One part of the "Scenografia Lucendro" is approached by the aspect of "going to listen". As a place of perception, the hollow spaces of the Lucendro dam resemble a cathedral. The equally barren face and history of its chambers provide an ideal space for reinforcing lost dreams and memories. Moving through the chambers - a concept of seven passages from the age of Trecento (14th century) to the Novecento (20th century) - becomes a process of remembering, leading to the places where images lay hidden and a world of names still echo - a kind of chamber drama. Light, language and sound are its actors. The saxophone player Werner Lüdi was invited by Jean Odermatt to create the musical part. Lucendro, Lüdi's solo CD, is the result of this intense collaboration. Recorded deep inside the cool and damp chambers of the Lucendro dam, the saxophone faces the expanding space and its echo! A meditation in the dark!

Ausgehend von den Szenografien LUCENDRO ist 1995 der Film PESSOA entstanden, eine Zusammenarbeit mit Heinz Bütler, dem Schauspieler Udo Samel und den bisherigen Musikern.

Der Film wurde 1996 am Filmfestival Locarno uraufgeführt, kam jedoch nie in die Kinos.

























Die Thematik der Lucendro-Szenografie ist dem Zusammenwirken von Leib – Erde – Universum und deren Entwicklung in der europäischen Geistesgeschichte seit dem 14. Jahrhundert gewidmet. Lucendro Uno konzentrierte sich auf den Körper in seiner äusseren, umrisshaften Wahrnehmung. Die folgenden fünf Teile werden den einzelnen Sinnen zugeordnet, während der siebte eine eigentliche Synthese anstrebt.

Von insgesamt 17 Kammern werden deren 7 für einzelne Szenen der Stenografie Lucendro benutzt. Diese Kammern und Szenen sind Jahrhunderten zugeordnet; es handelt sich um:

TRECENTO - das 14. Jt. QUATTROCENTO - das 15. Jt. CINQUECENTO - das 16. Jt. SEICENTO - das 17. Jt. SETTECENTO - das 18. Jt. OTTOCENTO - das 19. Jt. NOVECENTO - das 20. Jt.